Das Schmieden von Plänen ist eine feine Sache. Motiviert habe ich Ideen zur Ausführung gesammelt, einige Dinge schon vorbereitet (der Akku für die neue superleichte Heckenschere voll aufgeladen), der Wetterbericht hat bedeckten Himmel angekündigt, habe überlegt, wohin mit dem Strauchschnitt, habe gefrühstückt, die geliebte Gartenarbeitskluft angezogen… ich stehe vor der zu schneidenden Buchshecke… und die Sonne brennt am Firmament. Aber…. Check der Wetter-App: die nächsten Tage nur Sonne und Hitze, man „hat es sich anders überlegt“. Es rattert in den grauen Zellen: feuchte Tücher, alte Tischdecken zum Abdecken der Buchshecke nach dem Schneiden? Ich stelle einen Sonnenschirm probeweise auf, der Wind weht ihn gleich fast um. Weitere Überlegungen, wie „ist es wirklich so schlimm?“ Ich hab doch alles so schön vorbereitet….
Das Gehirn hält am geschmiedeten Plan fest, als wäre es tatsächlich eine Schmiedearbeit. Die Sonne scheint, kein Wölkchen am Himmel in Aussicht, der Buchsbaum würde gnadenlos verbrennen. Es wäre besser, bei bedecktem Himmel zu schneiden. Ich halte einen Moment inne, beobachte mich selbst, meine Gedanken und Gefühle, die schon in Richtung Ärger umschwenken. Mir fällt mit einem Mal auf, wie sehr ich mich an mein Vorhaben klammere. Wie in Stein gemeißelt, unverrückbar, unveränderbar erscheint mir mein Plan. Dabei hängt gar nichts Wesentliches davon ab. Ich hatte große Lust dazu und ich habe „mir viele Gedanken gemacht“. Mir wird bewusst, wie schwer es mir fällt, den einmal gefassten Plan loszulassen. In dem Moment, wo mir das klar wird, kann ich Alternativen entwickeln. Als wäre ein Knoten geplatzt, sehe ich, dass es einfach besser ist, das Vorhaben zu verschieben. Nun bin ich freier im Denken und … kann neue Pläne schmieden 😉